Mein Übergewicht begann ansich bereits in der Kindheit. Ich war nie so dünn wie die anderen Kinder, später dann Jugendlichen.
Ich habe schon immer gerne, gutes Essen gegessen, auch wenn ich hier sehr wählerisch bin. Mein größtes Problem war allerdings viel mehr meine damals heißgeliebte Cola. Ich konnte zu jedem Zeitpunkt Cola zu mir nehmen, auch Nachts war dies überhaupt kein Problem. Zu meinen Bestzeiten waren es bis zu 4,5 Liter Cola am Tag. Da spielte die doch nicht unbedingt fettarme Ernährung meiner Eltern eine kleine Rolle.
Hinzu kam dann noch der jahrelange Gebrauch von hochdosiertem Cortison, für eine angebliche „spastische Bronchitis mit Krupphusten“. Diese Diagnose hat sich von meinem Kleinkindalter bis zum Teenageralter gehalten. Bis ich zu meiner damals neuen Hausärztin gewechselt bin und dort „Asthma“ diagnostiziert wurde. Sie hat zum Glück das Cortison direkt abgesetzt und mich auf cortisonfreie Medikamente umgestellt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits ein Gewicht im dreistelligen Bereich. Welches genau weiss ich heute nicht mehr. Es folgten dann immer mal wieder diverse Diäten, die ansich auch angeschlagen haben. Nach dem Absetzen dieser, erfolgte dann der berühmt berüchtigte Jojo-Effekt. Dies zog sich über Jahre, bis ich Mitte 2016 den Entschluss gefasst habe, dass es so nicht weitergehen kann. Ich berat mich mit meinem jetzigen Hausarzt, der Sohn und Nachfolger meiner damaligen Hausärztin, und wir sind zu dem Entschluss gekommen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ich hatte sodann mal Kontakt zu einer Adipositas-Selbsthilfegruppe (SHG) aufgenommen. Es hat bei mir allerdings noch nicht richtig „klick“ gemacht, weswegen ich aus falscher Scham und teilweise auch Angst, den Besuch hinausgezögert habe.
Im April 2017 habe ich dann ab und an „Überschläge“ und „Aussetzer“ meines Herzens gespürt, was mich natürlich extrem beunruhigt hat. Mein Hausarzt hat daraufhin ein Langzeit-EKG erstellt, was ansich unauffällig war. Klar war allerdings auch, dass mein Herz das Gewicht nicht prickelnd findet und auf Dauer dieser Belastung nicht Stand hält.
Daraufhin habe ich mich über Google schlau gemacht und nach einer SHG sowie einem Adipositas-Zentrum gesucht. Fündig wurde ich unter anderem am St. Franziskus Hospital in Köln-Ehrenfeld. Diese haben in der Vergangenheit ein sogenanntes Referenzzentrum als Adipositas-Zentrum geführt. Heute ist es die deutschlandweit erste Klinik für Adipositas-, metabolische- und plastische Chirurgie. >> Klick! <<
Hier habe ich dann auch den Erstkontakt gesucht und für bereits vier Wochen später einen Termin bekommen. Die letzten zwei Wochen sollte ich ein Ernährungstagebuch führen, was ich auch brav und ehrlich getan habe. Sein Zentrum sollte man nämlich nie belügen!
Ich bin dann mit sämtlichen Papieren zum Erstgespräch gefahren und was soll ich schreiben? Ich hatte so Schiss…. Besonders, wenn einem Ärzte entgegen kommen, die einen anschauen, als ob man was verbrochen hat. Zum Glück gehörten diese Herrschaften nicht dem Zentrum an.
Die wahnsinnig netten Mitarbeiterinnen des Zentrums haben dann meine Papiere an sich genommen und mich gewogen sowie gemessen. In diesem Moment war ich sprachlos.
Auf 1,82m hatte ich ein gewicht von 197 KG. Dies hat einen BMI von 60,1 ergeben.
Als ich diese Zahlen gesehen habe, war es wie eine Schockstarre. Klar, dass ich keine Elfe war und bin, war jedem klar, auch mir. Mit so viel habe ich allerdings nicht gerechnet.
Mein behandelnder Arzt Herr K. hat mich anschließend im Behandlungsraum über den BMI informiert, welche Art von multimodalem Konzept (MMK) ich durchführen muss und welche Untersuchungsergebnisse er von meinen Ärzten braucht. Wenn alles zusammen ist, würde er mir als 1. Alternative einen Omega Loop Magenbypass empfehlen. Wenn dies durch die innerlichen Gegebenheiten nicht passt, würde die 2. Alternative, ein Schlauchmagen, gemacht und nach ein bis zwei Jahren der Umbau zum Omega Loop Magenbypass erfolgen.
(Die, durch die anschließenden Untersuchungen bei meinen Ärzten, entdeckten Krankheiten, erfahrt Ihr unter dem Punkt „Meine Diagnosen“. Ich dachte bis zu diesem Zeitpunkt, dass icht für mein Gewicht doch recht gesund wäre . Falsch gedacht!
Ich muss dazu schreiben, dass Herr K. eine Art an sich hat, die sensationell ist. In Köln sagt man dazu „küste hück nit, küste morje.“ Das ist aber genau das, was ich als recht temperamentvoller Mensch brauche. Der Mann ist dermaßen ausgeglichen, dass selbst ich sofort runter fahre. Somit also nur zu empfehlen!
Somit wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:
– 3 Monate Ernährungsberatung
– Diverse Blutuntersuchungen
– Lungenfunktionstest
– Herz-Ultraschall (Bei der Statur auch sehr lustig gewesen!)
– Langzeit-EKG
– Schlaflabor zur Abklärung Schlafapnoe (OSAS)
– Psychologische Stellungnahme zum Ausschluss einer psychischen Kontraindikation
Nachdem ich diese Dinge abgehakt hatte und ebenfalls ein Ernährungstagebuch über 7 Tage sowie mein Antragsschreiben an die Krankenkasse verfasst habe, konnte ich diese Unterlagen gesammelt mit in das sogenannte Zweitgespräch mitbringen.
Der Arzt war zufrieden und ich hätte die Unterlagen der Krankenkasse einreichen können.
Da mein BMI allerdings sehr hoch ist, hat sich die Zentrumskoordinatorin Frau S. dazu entschlossen, mich auf „eigenes Kostenrisiko“ operieren zu lassen. Mein Antrag wird also an die Krankenkasse geschickt, sobald ich auf dem OP-Tisch liege. Notfalls klagt das Krankenhaus die Kosten über das Sozialgericht gegen die Krankenkasse ein. Somit bin ich aus der finanziellen Seite raus, was mich natürlich mehr als beruhigt hat. Frau S. hat mit mir direkt einen OP Termin vereinbart und mir Unterlagen für die vor der OP vorgeschriebene „Eiweißphase“ mitgegeben, die ich derzeit (leicht gereizt) durchführe. Auch hier nochmal ein großes DANKE an Frau S., die Ebenfalls die SHG leitet und wirklich immer für die patienten da ist!
Mein OP-Termin ist am 04.09.2017 und einerseits freue ich mich, andererseits habe ich aber auch wahnsinnige Angst vor der Narkose.
Dies war ansich eine grobe Übersicht über meine Zeit vom Kleinkind bis heute.
Solltet Ihr Fragen haben, könnt Ihr Euch gerne über Facebook an mich wenden. Den Link findet Ihr oben im Menü „Kontakt“.
Viele Grüße