Wo fängt man bei diesem Thema am besten an? Klar, am Anfang….
Begonnen hat alles damit, dass eine der insgesamt 8 Narben mit einer ordentlich großen Kruste verdeckt war. Ich dachte mir, dass das schon weg geht, war einfach nur wegen dem Blutaustritt nach der OP.
Die Narbe wollte aber die ganze Zeit nicht verheilen. Auch als die Fäden gezogen wurden, machte sie keine Anstalten langsam ihr „Mäntelchen“ abzuwerfen. 14 Tage nach der OP und somit 4 Tage nach dem Fäden ziehen, habe ich auf morgens auf einmal gesehen, dass die Narbe anfängt zu nässen. Am Nachmittag war es dann soweit, dass gelb-grünes Sekret ausgetreten ist.
Somit habe ich mir dann vorgenommen, am nächsten Tag in mein Zentrum zu fahren und dies abklären zu lassen.
Als ich am Montagmorgen, den 18.09.2017 im Zentrum aufschlug, wurde ich direkt von einem Assistenzarzt untersucht. Dieser entfernte mit einem Skalpell die Kruste (was NICHT schön ist!) und meinte anschließend, dass er das nun spült und ein Pflaster drauf macht. Die Vereiterung sei nur oberflächlich. Das Wort „oberflächlich“ nahm ich sehr ernst und dachte mir, dass das ja nicht so schlimm sein kann…. Manchmal sollte ich das Denken einfach unterlassen….
Nach der Behandlung bin ich also nach Hause und habe das Pflaster, wie mit dem Arzt besprochen, bis zum nachsten Tag auf der Wunde gelassen.
Dienstagmorgen wollte ich dann ganz entspannt duschen gehen. Ich versuche also das Pflaster abzuziehen und merke, dass da irgendwas „hängt“…. die Kompresse klebte dann in der Wunde. Sehr unschön!
Wie sich nun einige vorstellen können, wurde ich natürlich GANZ DEZENT böse und habe direkt im Zentrum angerufen. Ob man es an meiner Tonlage gehört hat, dass ich erschrocken war? Ich wurde jedenfalls direkt zum Arzt durchgestellt. Dieser meinte sehr lässig, dass ich das unter der Dusche einweichen- und dann mal dran ziehen soll…. Mhm…. Alles klar!
Geduscht, eingeweicht und gezogen. Gelb-grünliche Kompresse kam zum Vorschein mit anschließenden, leichten Würggeräuschen meinerseits….
Ich stieg dann aus der Dusche und trocknete mich ab. Ich schaute kurz in den Spiegel, drehte mich weg, blieb stehen und dachte „Du hattest doch gar keinen zweiten Bauchnabel?!?!“
Ich versuchte mich zu beruhigen und bin am nächsten Tag wieder ins Zentrum gefahren, wo der Oberarzt mir bestätigte, dass die Wunder zwar relativ tief sei, die Vereiterung aber zum Glück nur am oberen Wundrand ist. der Assistenzarzt hatte somit recht. Die anschließende Aussage meines Oberarztes, dass die Wundheilungsstörung in ca. 2 Wochen vorbei sei, kann ich heute leider nicht bestätigen. Ich bin nun in der 4. Woche!
Es vergingen 2,5 Wochen, in denen ich täglich meine Wunde mit dem Duschkopf spülte und anschließend neu verbunden habe. Die Wunde schätze ich anfangs auf ca. 3 cm Tiefe. Bis vor ca. 1,5 Wochen ist die Wunde auf ca. 1,5 cm Tiefe zugewachsen. Seitdem ging komischerweise nichts mehr.
Nun hatte ich vor Kurzem Kontakt mit einer MRSA-Patientin, was ich allerdings nicht wusste. Das habe ich in der Wundkontrolle bei meinem Hausarzt angesprochen, weswegen er letzten Dienstag dann einen Abstrich genommen hat. Sicher ist sicher.
Danach kam er auf die Idee, anstatt einer Kompresse nun einen „Schwamm“ (Ja, er sieht auch aus wie ein Schwamm!) in die Wunde zu legen. Dies würde die Granulierung fördern. Als er das Stück Schwamm dann mit Desinfektionsmittel befeuchtete und ich natürlich NICHT widersprochen habe, schob er mir den Schwamm in die Wunde. In diesem Moment dachte ich, dass mir jemand einen Bunsenbrenner an den Bauch hält…. Desinfektionsmittel + Wundheilungsstörung = BÖÖÖÖSE! Dieses Brennen ging bis in die Nacht und die Wunde war am Folgetag feuerrot. Schön, dachte ich mir, Du ziehst das jetzt so durch, wie der Doc es gesagt hat. 3 Tage den Schwamm nicht wechseln.
Am letzten Freitag also wieder hin und den Schwamm raus gezogen. Ich habe ihn selbstverständlich sehr direkt davor gewarnt, mir nochmal mit dem Desinfektionsmittel zu nahe zu kommen. Er tat es natürlich nicht und nahm Octenisept. Brennt im Gegensatz zu Desinfektionsmittel nicht! Während des Reinschiebens und des Aufklebens des Pflasters erzählte er mir beiläufig, dass er nun wüsste, wieso die Wunde wohl nicht schließt. Ich habe ihn nur staunend angeschaut und gefragt, ob ich nun die „Seuche“ (MRSA) hätte. Nein aber etwas ähnliches…. Toll! Was denn?! Ich habe Staphylokokken in meiner Wunde sitzen. Dies ist ein Hautbakterium was sich nun in der Wunde sehr wohl fühlt. Somit darf ich seit gestern den Schwamm wieder täglich wechseln. Am Montag dann wieder zur Wundkontrolle. Dem Zentrum habe ich natürlich den Laborbericht zufaxen lassen. Vielleicht fällt denen noch was ein. Ich bin froh, dass die Arbeit zwischen dem Zentrum und meinem Hausarzt so reibungslos abläuft. Sehr vorbildlich!
Mein Hausarzt meinte, dass es nun noch mindestens zwei Wochen dauert, bis die Wunde verschlossen ist. Diese zwei Wochen hat mir schon mal mein Oberarzt im Zentrum prophezeit. Da glaube ich also nicht unbedingt dran und hoffe einfach nur, dass ich meinen Geburtstag, der in genau einem Monat ist, ohne „Loch im Bauch“ feiern kann. War schön, dass es zu Besuch war, kann aber jetzt wieder verschwinden. Danke!
Ich halte Euch über die Wundheilungsstörung natürlich auf dem laufenden.
Solltet Ihr Fragen haben, immer her damit!
Über Feedback auf Facebook würde ich mich freuen.
Viele Grüße!